Viel spricht für den Feuerwehrstandort Lauenburger Straße

Ansicht des möglichen Feuerwehrstandorts Lauenburger/Sodener Straße von der Sodener Straße aus gesehen. Im Hintergrund die Bürogebäude der Fa. Ellen Wille

Der vorgeschlagene Platz an der Lauenburger Straße bietet ausreichend Raum für einen sehr guten Feuerwehrstandort. Das dortige Grundstück ist mehr als doppelt so groß wie das der bisherigen Feuerwache an der Burgstraße und bietet die Möglichkeit, ein dreigeschossiges Gebäude mit Untergeschoss und Tiefgarage zu errichten.  Ein weiterer Vorteil: Der bestehende Bauhof müsste nicht weichen, es gäbe keine Notwendigkeit für ein Interimsquartier und der Baubeginn könnte verlässlich im Jahr 2025 erfolgen.

Die Erreichbarkeit aller Gebäude innerhalb Schwalbachs ist ein entscheidender Faktor. Vom neuen Standort Lauenburger/Sodener Straße aus kann jeder Punkt in der Stadt in maximal fünf Minuten erreicht werden. Dies gilt mit der Ausnahme von Camp Phönix, für das bereits eine Versorgung über Eschborn besteht. Im Vergleich zu anderen Städten ähnlicher Größe bietet Schwalbach an dieser Stelle sehr gute Voraussetzungen. Selbst in Bad Soden, akzeptiert man für den dort geplanten neuen Standort mit Anfahrtszeiten von bis zu sechs Minuten. 

Das Grundstück an der Lauenburger Straße ist verkehrstechnisch gut angebunden und aus mehreren Richtungen zugänglich, unter anderem über die Lauenburger und Insterburger Straße, Ober der Röth und Sodener Straße. Dies ermöglicht den Feuerwehrleuten im Alarmfall einen mindestens ebenso schnellen Zugang wie zum potenziellen Standort an der Berliner Straße. 

Die vorliegenden Standortbewertungen aus den Jahren 2019 und 2021 bestimmen die “Ausrückzeiten”, den Weg von der Feuerwache bis zum Einsatzort. Für alle noch in der Diskussion befindlichen Standorte, also Burgstraße, Bauhof und Lauenburger Straße, gilt danach, dass sie grundsätzlich geeignet sind. Empirisch lässt sich dies ohne weiteres bestätigen und eine solche “Einsatzfahrt” auch für Laien mit der Stoppuhr nachvollziehen. Im Übrigen gilt: Eine gewisse “Streuung” der Ergebnisse ist in diesem Zusammenhang völlig normal und stellt keinen dieser Standorte grundsätzlich in Frage.

Die vermuteten Synergien mit dem Bauhof sollten nicht überbewertet werden. Eine gemeinsame Nutzung von Infrastrukturen wie Waschanlage, Tankanlage und Werkstatt ist auch bei räumlicher Trennung der Einrichtungen möglich. Zudem sind Bauhofmitarbeiter:innen nur einen Bruchteil ihrer Arbeitszeit vor Ort; die meiste Zeit sind sie im Stadtgebiet unterwegs. In den 168 Stunden einer Woche sind sie vielleicht 10 Stunden am Bauhof. Auch Bauhofmitarbeiter:innen, die bei der Feuerwehr aktiv sind, müssten zu fast jedem Einsatz von weiter weg anrücken.

Demgegenüber fällt die Wohnsituation der Feuerwehrleute sehr viel deutlicher ins Gewicht. Im Idealfall sollten Feuerwehrleute  in der Nähe des Feuerwehrstandorts wohnen – so sieht man das auch in anderen Gemeinden. Auf dem Gelände, das durch den Umzug der Ellen Wille frei wird, könnten städtische Wohnungen entstehen, in denen dann Feuerwehrleute wohnen. Die Abfahrtszeiten würden damit dramatisch verkürzt; das wäre dann tatsächlich ein substanzieller Beitrag zur Einhaltung der Hilfsfristen.