Hofheim: Demos ja, aber nicht auf Kosten anderer

Seit einigen Wochen führt eine Gruppe mit dem Namen „Freiheitsboten Hofheim“ jeden Montag Veranstaltungen auf dem Hofheimer Untertorplatz durch.

Dabei kritisieren Rednerinnen und Redner der Gruppe vordergründig die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Unübersehbar sind dabei jedoch rechtsextreme Haltungen und Verschwörungserzählungen, wie unter anderem das zivilgesellschaftliche Aktionsbündnis „Main-Taunus – Deine Stimme gegen Rechts“ beobachtet hat. Eine Maskenpflicht besteht bei den Veranstaltungen nicht, obwohl sich nach Beobachtungen nicht alle Teilnehmenden an die Abstandsregeln halten.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Stadtverordnetenversammlung Hofheim hat die aktuelle Stellungnahme des Bündnisses „Main-Taunus – Deine Stimme gegen Rechts“ jetzt zum Anlass genommen, eine Anfrage an den Magistrat in dieser Angelegenheit zu stellen.

Daniel Philipp, Fraktionsvorsitzender der Grünen dazu: „Wir halten die aktuellen Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung für angemessen und richtig. Dazu gehören auch Maskenpflicht und Einhaltung der Abstandregeln beim Besuch des Wochenmarktes auf dem Untertorplatz, an die sich alle Bürger:innen dort halten müssen. Umso unverständlicher ist für uns die Erlaubnis des Magistrates, dass die Veranstaltungen der sogenannten „Freiheitsboten Hofheim“ an gleicher Stelle ohne Masken und unter offensichtlicher Missachtung der Abstandsregeln stattfinden dürfen.“

Hofheim als Hotspot für Coronaleugner?
Zum einen könne das zur Verbreitung des Corona-Virus beitragen. Zum anderen bestehe die Gefahr, dass sich Hofheim zu einem Hotspot der Coronaleugner entwickle, in deren Schlepptau sich Verschwörungsanhänger und Rechtsextreme ein Forum verschaffen könnten, so die Hofheimer Grünen. Im größeren Umkreis sei kein Fall bekannt, in dem eine Stadt derartige Veranstaltungen ohne Maskenpflicht genehmige.

„Wir fordern den Magistrat auf, ab sofort bei weiteren derartigen Veranstaltungen eine Maskenpflicht zu verfügen und diese, wie auch die Einhaltung der Abstandsregeln, durchzusetzen“ so Philipp abschließend.