„Strombilanzkreis“ gewinnt beim Bundeswettbewerb Klimaaktive Kommune 2020

„Strombilanzkreis“ gewinnt beim Bundeswettbewerb Klimaaktive Kommune 2020

Das Bundesumweltministerium und das Institut für Urbanistik zeichnen seit 2009 Vorreiter im Klimaschutz aus. Dieses Jahr ist der Main-Taunus-Kreis unter den stolzen Gewinnern.
Heute, am 26. November, fand in Berlin die Preisverleihung anlässlich der Kommunalen Klimakonferenz 2020 statt – durch die Coronaeinschränkungen nur als digitale Veranstaltung mit Filmbeiträgen.

Wie dabei bekannt wurde, gehört das Projekt „Strombilanzkreis“ in der Kategorie 1 „Ressourcen- und Energieeffizienz zu den Siegern des Bundeswettbewerbes „Klimaaktive Kommune 2020“. Die Jury würdigte das innovative Modell aus dem Main-Taunus-Kreis als vorbildliche Maßnahme zur Minderung des Ressourcen- beziehungsweise Energieverbrauchs in Kommunen.

„Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung und die bundesweite Wahrnehmung des Klimaschutz-Engagements unserer grünen Umweltdezernentin im Main-Taunus-Kreis“, sagt Bianca Strauss, Co-Vorsitzende des Kreisverbands BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Für uns zeigt sich dadurch ganz deutlich wie GRÜNE Klimapolitik auf Landkreisebene umgesetzt werden und Klimaschutz sich rechnen kann. Ökonomie und Ökologie können gewinnbringend verknüpft werden. Man braucht nur die richtige Idee und den Willen zur Umsetzung. Dafür steht grüne Kommunalpolitik.“

Erneuerbare Energie erzeugen, Kosten sparen, Treibhausgas vermeiden

An den 56 Schulen des MTK erzeugen 26 Photovoltaikanlagen und neun Blockheizkraftwerke klimaschonende erneuerbare Energie. Die produzierten Mengen wurden bis vor Kurzem direkt vor Ort verbraucht, überschüssiger Strom jedoch in das öffentliche Netz eingespeist. Mit Hilfe des Strombilanzkreises ist es seit 2018 möglich, den klimafreundlichen Strom komplett für die Versorgung weiterer Schulen und Liegenschaften des MTK zu nutzen. So können nicht nur Kosten, sondern auch Ressourcen gespart werden. Erreicht wurde die Umsetzung durch eine Kooperation mit dem Stromversorger Süwag AG, der die kaufmännische Zuweisung und Abrechnung der eigenerzeugten Strommengen ermöglicht hat.


Eine erste Abrechnung zeigte, dass 2018 von den Standorten der Erzeugungsanlagen insgesamt rund 395.000 kWh Strom an andere Liegenschaften weitergeleitet wurden. Dafür erhielt der Main-Taunus-Kreis eine Gutschrift von mehr als 14.000 Euro. Es wurden dabei 138 Tonnen schädliches Kohlendioxid vermieden gegenüber dem Bundesstrommix. Bei der Abrechnung für 2019 wird noch ein deutlich besseres Ergebnis erwartet.

MTK als Vorreiter bei Klimaschutz

Das Strombilanzkreismodell hat sich bereits als innovative und effiziente Maßnahme herumgesprochen. Zahlreiche Städte und Kreise, auch außerhalb Hessens, wollen das Modell für sich prüfen und einführen. Der Main-Taunus-Kreis etabliert sich damit als Vorreiter beim Thema Klimaschutz, stellen die Kreisgrünen erfreut fest. Für die Vorsitzende der Grünen im Main-Taunus-Kreis und Spitzenkandidatin für die Kommunalwahl 2021, Bianca Strauss, steht fest: „Dass der Main-Taunus-Kreis mit dem Bundespreis als ‚Klimaaktive Kommune‘ ausgezeichnet wird, sehen wir als Bestätigung der Koalitionspolitik im Kreistag und insbesondere als Bestätigung der aktiven und innovativen Arbeit von Madlen Overdick als zuständige Dezernentin hinsichtlich des Klimaschutzes. Das macht Mut, die aktive Klimaschutzpolitik nach den Kommunalwahlen 2021 verstärkt voran zu treiben und im Main-Taunus-Kreis dafür weiterhin die Verantwortung zu übernehmen.“ 


Die Auszeichnung des Bundesumweltministeriums ist mit 25.000 Euro dotiert, die im Main-Taunus-Kreis für weitere Klimaschutzmaßnahmen und Klimafolgenanpassungen eingesetzt werden sollen.
Informationen zur Preisverleihung und weiteren Gewinnern gibt es unter:
www.klimaschutz.de/klimakonferenz2020