Hattersheim: Grüne Dächer für ein gutes Klima

Die Hattersheimer Grünen informieren an Hand eines praktischen Beispiels über den Aufbau und die Vorteile begrünter Dächer.

Der Herbst hat Einzug gehalten, und auch der ersehnte Regen ist bei uns angekommen.
Die aktuellen Temperaturen lassen uns den dritten trockenen Sommer in Folge fast vergessen, aber der Klimawandel hat sich auch in diesem Jahr wieder deutlich gezeigt. Die Zeit zum Handeln drängt.
Politische Weichenstellungen auf Landes- und Bundesebene und darüber hinaus sind notwendig, aber auch vor Ort in unserer Stadt und im privaten Bereich können wir Maßnahmen ergreifen und unterstützen.
Die Hattersheimer Grünen setzen sich dafür ein, dass auch die Stadt Hattersheim aktiv und engagiert gegen den Klimawandel und dessen Folgen eintritt und eine Vorbildfunktion einnimmt. Der Deutsche Städtetag empfiehlt u.a. städtische Überwärmungstendenzen bei der Stadtplanung zu berücksichtigen und die Belüftung der Innenstädte zu erhalten, zu entwickeln und zu verbessern. Und bei der Renaturierung von Bächen und Gräben erhalten die Kommunen Unterstützung durch das Landesprogramm „100 wilde Bäche für Hessen“.

„Regenrückhaltung in Mulden und Rigolen, Sammeln und Nutzen von Regenwasser und Begrünungskonzepte müssen Bestandteil von Bebauungsplänen sein, die von den Städten aufgestellt und beschlossen werden. Auch der nachhaltige Umgang mit unseren Böden, die Ausweisung von Retentionsflächen und die Berücksichtigung der Kaltluftschneisen, die notwendig sind, um die Überhitzung der Städte zu minimieren, sind wichtige Aspekte, die berücksichtigt werden müssen.“, erläutert Fraktionssprecher Winfried Pohl.
„Private sollten gezielt durch Förderprogramme für Entsiegelungen, Dach- und Fassadenbegrünungen unterstützt werden.“

„Eine Kommune hat vielfältige Möglichkeiten, um wichtige Beiträge zum Klimaschutz und zum Umgang mit dem Klimawandel zu leisten“, ergänzt Stefan Ehrecke, vom Vorstand der Hattersheimer Grünen: „Der Main-Taunus-Kreis wird gemeinsam mit dem HLNUG (Hess. Landesamt für Umwelt und Geologie) die Verantwortlichen aus den Kommunen zu einer Informationsveranstaltung zu den Themen „Klimawandel“ und „Anpassungsnotwendigkeiten“ (KlimPrax) einladen. Es wird dann aber Aufgabe der Kommunen sein, diese Erkenntnisse und Empfehlungen anzunehmen und vor Ort umzusetzen. Wir hätten uns eine eindeutige Willensbekundung unserer Stadtregierung gewünscht, dass sie nicht nur Informationen entgegennimmt, sondern diese anschließend auch in zielgerichtetes Handeln umsetzt.“

Nathalie Ferko, ebenfalls Mitglied des Vorstands, ist sich sicher: „Gärten mit Bäumen, Sträuchern und Blühpflanzen, die einen niedrigen Wasserbedarf haben und heimischen Insekten Nahrung bieten, Flächenentsiegelungen, die Regenwasser versickern lassen und dem Grundwasser wieder zuführen, Dachbegrünungen, die Niederschlagswasser verzögert ableiten und für ein gutes Mikroklima sorgen, sind nur einige Maßnahmen, die wir auch als Private ergreifen oder unterstützen können.“

„Wir laden alle Interessierten ein, uns bei unserer Begrünungsaktion am Samstag, den 10.10.2020 zu besuchen. Treffpunkt ist um 11 Uhr bei unserem Vorstandsmitglied Jörg Jurascheck, Im Heideck 18 in Hattersheim“, teilt Betkin Goethals in der jüngsten Pressemitteilung mit.
Mit dieser Aktion möchten die Hattersheimer Grünen für eine der vielen Möglichkeiten werben. Schon mit wenig Aufwand und auch auf kleiner Fläche lassen sich gute Projekte umsetzen. Garagen und Nebengebäude bieten sich geradezu an begrünt zu werden. Aber selbst begrünte Mülltonnen-Einhausungen verschönern das Stadtbild und bieten Lebensraum für wasserspeichernde Pflanzen, Kleinlebewesen und Insekten.

Jochen Schnick, der bereits 2014 mit einer privaten Begrünungsaktion im Rahmen der Beteiligung der Stadt Hattersheim an der Entente Floral teilgenommen hat, steht mit Informationen und praktischen Hilfestellungen zur Verfügung. Neben Informationen halten die Grünen auch geeignete Pflanzen bereit, die an Interessierte abgegeben werden.