Kreisverband: Fehlender Regen lässt Wald weiter sterben KreisGRÜNE: Wir brauchen einen ökologischen Waldumbau

Das Dürrejahr 2018 zeigt weitreichende Folgen. Zusammen mit der anhaltenden Wetterlage bedeutet dies: Der Wald ist immer noch akut in Gefahr. Laut dem Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung gab es zwar deutschlandweit hohe Niederschlagsmengen im Februar. Der April hingegen war viel zu trocken – es fiel nur ein Viertel des durchschnittlichen Niederschlags [1]. Der Mai zeigte sich ebenso regenarm. Diese Wetterextreme werden als Folge des voranschreitenden Klimawandels immer häufiger vorkommen, warnt das Potsdamer Institut.

Im Main-Taunus-Kreis werden die Folgen der Dürreperioden immer sichtbarer, wie Albrecht Kündiger, Bürgermeister von Kelkheim und Mitglied der GRÜNEN Kreistagsfraktion bestätigt: „Die Bäume des Stadtwaldes Kelkheim zum Beispiel sind massiv beschädigt. Es fehlen mindestens 3 bis 4 Monate Dauerregen, damit der Wald sich überhaupt einigermaßen erholen könnte.“

Gerade die extreme Trockenheit im Wachstumsmonat April lässt Förster und Umweltschützer Alarm schlagen. Die Aufforstung, die nach dem Dürrejahr 2018 notwendig wurde, ist gefährdet. Jungbäume müssen ausreichend Wasser speichern, um nachhaltig anwachsen zu können. Daten des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zeigen jedoch, dass in weiten Teilen Deutschlands der Boden bis in 1,80m Tiefe ausgetrocknet ist [2].

„Bäume sind perfekte Kohlendioxidspeicher“
„Das Fatale ist, dass der Wald selbst hervorragenden Klimaschutz bieten könnte“, erläutern die Vorsitzenden des Kreisverbands BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Main-Taunus, Bianca Strauss und Thomas Nordmeyer. „Bäume sind perfekte Kohlendioxidspeicher. Durch eine ökonomisch bestimmte Waldbewirtschaftung leidet der Wald verstärkt unter dem Klimawandel.“ Jahrzehntelang wurden überwiegend Wald-Monokulturen angepflanzt, insbesondere Fichte. Diese Baumart ist jedoch sehr anfällig für Trockenschäden und Schädlingsbefall durch Borkenkäfer. Immer mehr Fichten sterben nun und müssen zwangsweise gefällt werden .[3]

„Damit wir unseren Wald als bedeutendes Ausflugsziel, beliebtes Naherholungsgebiet und auch als Wirtschaftsfaktor dauerhaft schützen, ist ein ökologischer Waldumbau unerlässlich“, so die Kreisgrünen. „Die Aufforstung von Mischwäldern mit hitzeresistenten Baumarten ist ein wichtiger Schritt dabei. Langfristig hat der Wald jedoch nur eine Chance zu überleben, wenn die schädlichen CO2-Emissionen deutlich reduziert werden und so die Klimaerhitzung gestoppt wird – auch hier im Main-Taunus-Kreis.“

Bildunterschrift:
Hier stirbt der Wald, wie an vielen Stellen im Main-Taunus-Kreis: Vertrocknete Bäume entlang des Schwarzbachs zwischen Hattersheim-Okriftel und Hattersheim.

Quellen:
[1]Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie; 2020 https://www.hlnug.de/?id=11522
[2]Marx, Andreas; 2020 Helmholtz Zentrum für Umweltforschung. https://www.ufz.de/index.php?de=37937
[3] https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article196376099/Klimawandel-Baeume-sind-laut-Studie-effizienteste-Schutzmassnahme.html