Flörsheim: Klimaschutz – GALF möchte die Ausbreitung von Schottergärten in Flörsheim verhindern.

Für die Stadtverordnetenversammlung am 12. Dezember 2019 stellt die GALF den Antrag, der die weitere Ausbreitung von Schottergärten verhindern soll.

Der Fraktionsvorsitzende Frank Laurent erklärte dazu: „In immer mehr Flörsheimer Vorgärten gehören Granit und Betonstein zum Bild – oft umzäunt von Metallzäunen. Auch wasserundurchlässige Schotterbeete sind zu sehen. Für viele Wildtiere – unter ihnen Schmetterlinge und Bienen – sind Gärten wichtige Lebensräume. Die Pflanzenvielfalt bietet unter anderem Nahrung und Unterschlupf, deshalb werden naturbelassene, grüne Gärten für die Artenvielfalt unbedingt benötigt.“

Im Sommer heizen sich Schottergärten verhältnismäßig stark auf. An den heißen Tagen speichern die Steine Wärme und geben sie über Nacht ab, das wirkt einer Abkühlung der Umgebung entgegen. Der Hanauer Stadtentwickler Martin Bieberle spricht in diesem Zusammenhang von „kleinen Holzöfen“, die schlecht für das Mikroklima einer Stadt seien. Darüber hinaus können die Böden in den besagten Gärten kein Wasser speichern und es fehlen große Pflanzen, die an Sonnentagen Schatten spenden können. „Fehlendes Grün kann dazu führen, dass das Kleinklima um bis zu 10 Grad wärmer ist, als in einer grünen Umgebung“, führt die GALF-Stadtverordnete Pia Traiser weiter aus.

In Hanau wurden bereits Bebauungspläne angepasst: mit einer Gestaltungssatzung schreibt die Stadt den Bürgern vor, ihre Gärten möglichst grün anzulegen. Auch Fulda hat seine sogenannte Vorgartensatzung entsprechend geändert, in Städten wie Kassel, Wiesbaden, Gießen oder Darmstadt sind Verbote von Steingärten zumindest ein Thema.

Die hessische Umweltministerin Priska Hinz hat sich mit einem Brief an die Spitzenverbände der hessischen Kommunen gewandt. Sie schreibt, dass es mit Blick auf den Klimawandel und mehr Unwetter auf jeden Quadratmeter unversiegelten und begrünten Boden ankomme. Die Bauordnung gebe vor, dass ungenutzte Freiflächen wasserdurchlässig zu halten und zu begrünen seien.

„Die Stadt Flörsheim könnte prüfen, wo die Gestaltung eines Stein- oder Schottergartens einen Verstoß darstellt. Darüber hinaus könnte die Stadt Flörsheim ihre Bebauungspläne und Satzungen soweit anpassen, dass Stein- und Schottergärten verhindert werden“, erläutert Frank Laurent abschließend.