Antrag: Einrichtung eines Energie-Musterhauses im Bereich Sanierung

Antrag: Einrichtung Energie-Musterhaus im Main-Taunus- Kreis im Bereich Sanierung

Status: eingereicht 

15.06.2023  

Der Kreistag möge beschließen:  

1. Der Kreisausschuss wird gebeten, ggf. in Kooperation mit einer Hochschule ein Konzept für ein Energie-Musterhaus im Main-Taunus-Kreis zu erstellen. In dem Konzept sollen folgende Kriterien berücksichtigt werden:

a) verschiedene Möglichkeiten der emissionsarmen Strom- und Wärmeversorgung (bspw. durch Wärmepumpen, Photovoltaik, Stromspeicher, Smart Meter in Aktion, etc.);

b)  unterschiedliche Ansätze zur nachhaltigen Dämmung von Gebäuden (innen sowie außen);

c)  Verwendung nachhaltiger Materialien in der Bauweise;

d)  Anwendung innovativer Techniken für Sanierung und Digitalisierung;

e)  Möglichkeit zur Aus- und Weiterbildung sowie Wissensweitergabe im Bereich energetische Sanierung und klimafreundliche Energieversorgung für Handwerkerschaft sowie Bürgerinnen und Bürger sowie ggf. weitere Akteure sind in die Konzepterstellung einzubinden.

2. Die ortsansässige Handwerkerschaft, die Landesenergieagentur Hessen

3. Der Kreisausschuss schlägt eine geeignete Immobilie im Main-Taunus-Kreis als Standort für das Energie-Musterhaus vor. Es ist zu prüfen, ob für die Herrichtung des Gebäudes Fördermittel von Land und Bund in Anspruch genommen werden können.

4. Das Informations- und Anschauungsangebot des Musterhauses soll, an der technischen und wissenschaftlichen Entwicklung orientiert, stetig aktualisiert werden.

Begründung:  

Das Energie-Musterhaus soll in Zeiten des Wandels moderne, innovative Techniken für eine klimafreundliche Strom- und Wärmeversorgung in der Anwendung veranschaulichen. Gleichzeitig soll das Haus ein Zentrum für Wissenstransfer und Bildung sein, ein Ort, an dem sich Bürgerinnen und Bürger sowie die Handwerkerschaft über die Energieversorgung im postfossilen Zeitalter praxisnah informieren können und ein Ort, der Austausch und Vernetzung ermöglicht.

Bei der Konzeption der Gebäudesanierung kann eine Kooperation mit einer Hochschule sinnvoll sein, um aktuellste technische Innovationen in der Entwicklungsphase berücksichtigen zu können. Außerdem kann durch die Kooperation das gesamte Projekt wissenschaftlich begleitet und kontinuierlich evaluiert werden. Mit den gesammelten Daten während und nach der Konzeptionsphase kann zudem ausgewertet werden, ob solch ein Projekt auch auf andere Kommunen und Landkreise übertragbar ist.

Oftmals werden Bestandsgebäude wegen eines scheinbar zu hohen Aufwandes eher abgerissen anstatt saniert. In Zeiten von Ressourcenknappheit und steigender Materialkosten ist eine Sanierung jedoch meist sinnvoller. Um als gutes Vorbild voranzugehen, möchten wir im Main-Taunus-Kreis ein Bestandsgebäude„musterhaft“ sanieren und als sich weiter entwickelndes Vorzeigeprojekt sowie Bildungsort etablieren. Ein gelungenes Praxisbeispiel ist ein bewährter Umsetzungsanreiz für sanierungswillige Bürgerinnen und Bürger.

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