Haushaltsantrag: Einrichtung einer Fachberatung für queere Menschen

Haushaltsantrag: Einrichtung einer Fachberatung für queere Menschen

Status: Antrag der Koalition wurde beschlossen

24.02.2023

Der Kreistag möge beschließen: 

  1. Der Main-Taunus-Kreis versteht sich als Teil der europäischen LGBT*IQ- Freiheitszone und sieht sich deshalb an die Aussagen der Erklärung gebunden. Er bekennt sich insbesondere zu den Rechten von LGBT*IQ-Menschen und der Sanktionierung von Diskriminierungen dieser Personengruppe.
  2. Der Main-Taunus-Kreis verpflichtet sich daher, die Rechte von LGBT*IQ-Menschen zu stärken und Benachteiligungen aktiv entgegenzuwirken. Vor diesem Hintergrund werden im Haushalt 2023 für eine Fachberatung für queere Menschen 30.000 Euro in das Produkt 5010 Förderung von Trägern der Wohlfahrtspflege eingestellt.
  3. Der Kreisausschuss wird beauftragt, mit den eingestellten Mitteln, eine Fachberatung für queere Menschen an eine externe Beratungsstelle zu vergeben. Die Fachberatung soll eine Anlaufstelle für Jugendliche und Erwachsene sein, die bei Problemstellungen wie bspw. Outing, Transition und Umgang mit Familie und Lebensumfeld berät. Dazu zählt nicht nur die Beratungskompetenz für Betroffene, sondern auch für Angehörige oder Multiplikatoren. 

 

Begründung: 

Zwischen fünf und zehn Prozent aller Menschen sind nach Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung schwul, lesbisch, bi oder trans*. Die Förderung der Akzeptanz von Menschen mit unterschiedlichen geschlechtlichen und sexuellen Identitäten sowie die Einrichtung unterstützender Angebote muss als gesellschaftliche Aufgabe wahrgenommen werden. 

Gesellschaftliche Errungenschaften für queere Menschen, wie die “Ehe für alle”, Einführung der dritten Geschlechtsbezeichnung, Verbot der Konversionstherapien, sehen sich zeitgleich stärker werdenden, homophoben und antifeministischen Bestrebungen ausgesetzt. Um dem zu begegnen, braucht es institutionelle Ressourcen. Menschen mit queeren Lebensbiographien brauchen eine Anlaufstelle bei Problemstellungen bzgl. Outing, Transition und Umgang mit Familie und Lebensumfeld. Gleichermaßen ist es wichtig, Diskriminierung in diesem Zusammenhang durch die Förderung von Wissen und Akzeptanz präventiv entgegenzuwirken. 

 

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