Hattersheim: Grüne freuen sich über die schnelle Reaktion der Stadt auf ihren Antrag den Gasverbrauch im Schwimmbad zu reduzieren

Zur letzten Stadtverordnetenversammlung vor der Sommerpause hatte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der vergangenen Woche den Antrag gestellt den Verbrauch an Erdgas für die Beheizung des Beckenwassers im Schwimmbad deutlich zu senken.

Begründet wurde der Antrag mit der angespannten Lage auf den Gasmärkten und dem Appell des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck, auch an die Betreiber öffentlicher Einrichtungen, den Gasverbrauch weiter zu reduzieren, um Vorsorge zu treffen und besser für den Winter vorbereitet zu sein.

Die von der Bundesregierung ausgerufene zweite von drei Eskalationsstufen soll vor allem den nicht zwingend notwendigen Gasverbrauch so weit reduzieren, dass die Gasspeicher sich vor dem Winter so gut wie möglich füllen. Es ist wichtig, dass auch die Stadt Hattersheim hierbei einen Beitrag leistet, damit im Winter niemand in kalten Wohnungen sitzen muss, oder Arbeitsplätze in der Industrie gefährdet werden.

Vielerorts hatten Städte bereits im Vorfeld reagiert und die Beheizung. ihrer Schwimmbäder ausgeschaltet oder zumindest reduziert.

„Es freut uns, dass die Stadt Hattersheim nicht erst die Stadtverordnetenversammlung in der kommenden Woche abgewartet hat, sondern die Notwendigkeit zu handeln erkannt und sofort reagiert hat,“ erklärt die Fraktionssprecherin Nathalie Ferko.

Auch der Vorstand der Grünen begrüßt die Initiative der Fraktion und die zeitnahe Umsetzung des Grünen Antrags durch die Stadt. Aus Gesprächen mit Badegästen wurde deutlich, dass eine Reduzierung der Beckenwassertemperatur auf großes Verständnis stößt.

Seit vielen Jahren stellen immer mehr Schwimmbäder die Beckenwassererwärmung auf Solar um. Diese Chance wurde leider bei der großen Sanierung 1987 vertan. Bereits damals hatten die Hattersheimer Grünen beantragt, das, bis dahin unbeheizte, Freibad mit Solarenergie zu beheizen. Leider fand sich dafür keine Mehrheit. Der Gasversorger stellte den Gasanschluss kostenlos her und die Verantwortlichen der Stadt freuten sich über dieses „Geschenk“. Wenn man nun einmal ausrechnet, welche Kosten durch die Gasbeheizung in den vergangenen 35 Jahren angefallen sind, sieht man schnell, dass eine Investition in eine nachhaltige Solartechnik sich schon vielfach amortisiert hätte.

Aber vielleicht wird ja nun eine neue Chance ergriffen und die Abwärme aus den Rechenzentren genutzt. Bisher ist im Gespräch, mit der Abwärme Wohngebäude zu beheizen, aber die Abwärme fällt ja nicht nur im Winter an. Im Sommer braucht es auch Abnehmer, und da bietet sich doch das Hattersheimer Freibad wunderbar an.