Hattersheim: Bürgermeisterkandidatin Nathalie Ferko im Gespräch mit der Elterninitiative Eddersheim

Nathalie Ferko freute sich über die Einladung der Elterninitiative zu einem Treffen am Eddersheimer Mainufer.

Aktuell fehlen 44 Kinderbetreuungsplätze im Stadtteil Eddersheim, obwohl bereits einige Eltern auf Kitas in Okriftel und Hattersheim ausgewichen sind. Mit dem Ankauf eines denkmalgeschützten Gebäudes in direkter Nachbarschaft zum kath. Kindergarten sollte eigentlich Abhilfe geschaffen werden. Geld für die Planung wurde im Haushalt eingestellt, aber die Prioritäten der Stadt liegen offensichtlich bei anderen Projekten.

Eltern haben einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab dem 3. Geburtstag des Kindes, und besonders berufstätige Eltern sind auf eine zuverlässige Kinderbetreuung angewiesen. Seit Jahren wird das Problem immer wieder vertagt und es gibt kein Vorankommen. Selbst der jetzt zugesagte Naturkindergarten, der schnell umgesetzt werden sollte, lässt auf sich warten und wird den Bedarf bei weitem nicht decken können.

Die Bürgermeisterkandidatin, Nathalie Ferko wurde nach ihren Vorschlägen gefragt und versicherte, dass sie der Unterstützung der Familien eine hohe Priorität einräumt. In drei Stufen müsse das Defizit abgearbeitet werden. Zunächst kurzfristig die Umsetzung des geplanten Naturkindergartens, gleichzeitig eine Prüfung möglicher Flächen, die geeignet wären einen Neubau zu realisieren und eine Offensive für die Anwerbung von Erziehern und Erzieherinnen. Über Veranstaltungen in der Heinrich-Böll-Schule (Erzieher:innen-Tag), Schulpraktika oder Soziales Jahr könnten junge Menschen für diesen Beruf begeistert werden. Um auch Erzieher:innen außerhalb des Rhein-Main-Gebietes anzuwerben, müssen bezahlbare Wohnungen zur Verfügung stehen, die die Stadt über ihre städtische Wohnungsbaugesellschaft oder über Belegungsrechte bereitstellen sollte.

Nathalie Ferko und die Eddersheimer Elterninitiative verabredeten weiter im Gespräch zu bleiben.

Auch im Stadtteil Hattersheim wurden in den letzten 6 Jahren nur Notmaßnahmen umgesetzt. Im Oktober 2020 hatten die Grünen in der Stadtverordnetenversammlung nach dem Stand der Planungen auf dem Gelände der EVIM nachgefragt, nachdem dort die Container aufgestockt und aus der Notlösung eine Dauereinrichtung wurde. Aber selbst die neue Kita, die im Bebauungsplan an der Voltastraße vorgesehen ist, wird den Bedürfnissen der Kinder nur schwer gerecht werden. Schadstoff- und Lärmbelastung direkt an der vielbefahrenen Einfahrt zum Edeka-Parkplatz, platziert auf einem ALDI-Markt und mit Blick auf eine 18 Meter hohe Lärmschutzwand zeigt den Stellenwert, den die Verantwortlichen im Rathaus den Kindern zubilligen. Ein kindgerechter Standort wäre in der Mitte des Wohngebietes oder am südlichen Rand zum Wasserwerkswald hin möglich gewesen, aber offensichtlich geht es in erster Linie um eine kostengünstige Unterbringung, und alle Nachteile werden deshalb ausgeblendet.