Flörsheim: Finger weg vom Flörsheimer Stadtwald – Gemeinsame PM von CDU und GALF 17. Februar 20229. Mai 2022 Finger weg vom Flörsheimer Stadtwald CDU/GALF-Koalition spricht sich gegen Kiesabbau im Flörsheimer Stadtwald aus Die Fraktionen von CDU und GALF in Flörsheim am Main zeigt sich sehr besorgt über die Pläne der Dreher-Gruppe, ein Kieswerk mit entsprechendem Kiesabbau auf dem Gelände des Raunheimer und Flörsheimer Stadtwalds zu errichten, für dessen Erweiterung knapp zwölf Hektar Wald fallen sollen. Die Sand- und Kiesgewinnung Blasberg, Tochter der Dreher-Gruppe, hat im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens die Erweiterung der Kiesabbaufläche um 12,43 Hektar, darunter 11,6 Hektar zu rodender Waldfläche, beantragt. Es handelt sich dabei um eine auf Raunheimer Gemarkung liegende, allerdings im Besitz der Stadt Flörsheim befindliche Waldfläche. Der Stadtwald hat eine hohe Bedeutung „Der Bannwald rund um die Startbahn West ist eng verbunden mit Leid und Spaltung der Gesellschaft, die mit den Schüssen auf Polizeibeamte im November 1987 ihren unrühmlichen Höhepunkt erreichten. Auch Flörsheim schrieb dabei Geschichte als die Stadt in die Situation kam, einer drohenden Enteignung durch den Verkauf der fast 180 ha Wald am 11. Dezember 1980 zuvorzukommen. „Die Haltung Flörsheims im Kampf um die Gestaltungshoheit der eigenen Flächen hat sich seitdem nicht verändert, wurde durch den Bau der Nordwestlandebahn noch gestärkt“, ist seitens der CDU-Fraktion zu vernehmen. „In Zeiten des Klimawandels hat der Wald eine besondere Relevanz, gerade im Rhein-Main-Gebiet“, heißt es von der GALF-Fraktion. „Einen gesunden Wald zu roden, verbietet sich. Wälder sind eine wesentliche Lebensgrundlage. Sie sind Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten, die mehr und mehr bedroht werden. Als Frischlufterzeuger und Klimaregulator ist er unverzichtbar. Bis Neupflanzungen aus Ausgleichsmaßnahme diese hohe Qualität erreichen, vergehen Jahrzehnte.“ Die Waldflächen im Rhein-Main-Gebiet erodieren kontinuierlich, sind jedoch rein ökologisch betrachtet wertvoll und für den Sauerstoffaustausch in der Region elementar. Der fortschreitende Klimawandel erfordert gegenteilige Maßnahmen, wie Rodungen bestehender Wälder. Mitten im Rhein-Main-Gebiet gelegen, sind die Bannwälder rund um den Flughafen Frankfurt für das Klima wesentlich. Sie tragen ihren Teil zur Lärm- und Schallminderung bei und erfordern hohe Anstrengungen der Aufforstung. Nun für die rein wirtschaftlichen Interessen einer Rodung zuzustimmen, ist weder strategisch noch sinnvoll. Resolution der Stadtverordnetenversammlung „Die Koalition aus CDU/GALF wird bei den anderen Fraktionen um eine gemeinsame Resolution gegen den Kiesabbau im Flörsheimer Stadtwald werben“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Marcus Reif. Die Flörsheimer Stadtverordnetenversammlung schließt sich der ablehnenden Haltung der Flörsheimer Verwaltung an, die bereits durch Bürgermeister Dr. Bernd Blisch und Erster Stadträtin Renate Mohr das Ansinnen des neuen Kiesabbaus im Flörsheimer Stadtwald zurückwiesen. Gleichzeitig gilt die Hoffnung auf Geschlossenheit der betroffenen Städte, da die Stadt Raunheim mit dem Planfeststellungsverfahren am Zug ist.
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