Hochheim: Grüne: Anbindung und Angebote aller Wohnquartiere stärken

Die Hochheimer Grünen wollen in der kommenden Legislaturperiode die Anbindung der Stadtteile sowie wohnraumnahe Angebote für alle Teile der Stadtgesellschaft weiter stärken. „Oberste Priorität hat für uns die verstärkte Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum. Außerdem brauchen wir in Hochheim integrativen sozialen Wohnungsbau sowohl für Menschen mit Anspruch auf Grundsicherung als auch für anerkannte Geflüchtete. Dazu muss das Mietniveau insgesamt gesenkt werden. Angebot und Nachfrage allein können das nicht regeln: Wenn neue Wohnungen nur zu hohen Kosten erstellt werden können, wird das Mietniveau auch bei größerem Angebot nicht sinken”, so der Stadtverordnete und Sozialarbeiter Stefan Fuhrmann. Es gäbe in Hochheim nur noch wenige Flächen, die neu bebaut oder nachverdichtet werden können. Gleichzeitig fielen immer mehr Sozialwohnungen aus der Mietbindung. Um gezielt die richtigen Maßnahmen ergreifen zu können, bedürfe es einer langfristigen und überlegten Planung. Die Grünen unterstützen daher weiterhin die Erstellung eines Wohnraumversorgungskonzepts.

Immer wichtiger werde in den nächsten Jahren die Förderung von Mehrgenerationenkonzepten sowie im Bedarfsfall aufsuchende Sozialarbeit, altersfreundliche Gestaltung der Quartiere und wohnraumnahe Angebote. Vordringliche altersgerechte Gestaltung solle in Wohngebieten oder Quartieren mit hoher Altersstruktur erfolgen, wie in der Massenheimer Gartenstadt oder der Hochheimer Kernstadt. Klassische wohnraumnahe Versorgungsangebote seien jedochnicht in allen Hochheimer Stadtteilen zu erreichen. Für die Südstadt, Massenheim und die Gartenstadt gelte es daher, innovative Nahversorgungskonzepte wie zum Beispiel das “Lädchen Konzept” zu unterstützen und eine bequeme Anbindung an die Kernstadt sicherzustellen. Dazu gehöre die zuverlässige Anbindung an den ÖPNV oder E-Bike-Stationen. Zu prüfen wäre etwa die Bereitstellung ausleihbarer E-Lastenräder in den Quartieren nach Vorbild des Darmstädter „Heinerbike“.

Zudem solle Hochheim das seit 2020 getragene Siegel als “Fairtrade-Stadt” mit Leben füllen: Die Verwaltung solle mit gutem Beispiel vorangehen und etwa über das Tourismusbüro aktiv Fairtrade-Produkte und Informationen in Kooperation mit dem “Weltladen Hochheim” anbieten. In diesem Zusammenhang fordern die Hochheimer Grünen ein nachhaltiges Wirtschaften gerade der kommunalen Betriebe und des öffentlichen Dienstes als ein zentrales Leitprinzip. Die entschiedene Ausrichtung an ökologischen, sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeitskriterien sind Garanten für eine zukunftsfähige Stadtpolitik. Zudem wolle man wo immer möglich Betriebe bei der Entwicklung hin zu einer ökologischen Bewirtschaftung unterstützen und weitere Initiativen nachhaltigen Konsums wie beispielsweise den Umsonstladen der Hochheimer Kirchen, Repaircafés oder die Einrichtung von FAIRteilern zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung fördern.

Strategisches Ziel müsse die langfristige Belebung der Innenstadt sein. Dazu sei eine Stärkung des Arbeitskreises Innenstadtentwicklung mit allen Hochheimer Einzelhandels- und Gastronomiebetrieben notwendig. Viele gute Ideen existierten bereits – sie müssen aber auch umgesetzt werden. Insbesondere die Angebote der Außengastronomie seien zu stärken. Ziel für die gezielte weitere Gewerbeansiedlungen seien qualitativ hochwertige Betriebe, die Arbeitsplätze in Hochheim schaffen und den städtischen Haushalt stärken. Dazu ist es notwendig, dass die Gewerbe auch weiterhin ihren Gesellschaftssitz in Hochheim ansiedeln. Reine Speditionsunternehmen und den damit zusammenhängenden, verstärkten LKW-Verkehr schließen die Hochheimer Grünen auch künftig generell aus.

Zu Gunsten der Naherholungsgebiete sei eine Ausweitung der Gewerbeflächen zu vermeiden und eine weitere Umwandlung etwa der landwirtschaftlichen Flächen in Richtung B40 in Gewerbeflächen einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Weitere Ansiedlungen müssten immer unter strengen ökologischen Gesichtspunkten der Bodenversiegelung betrachtet werden. „Große Teile des Weihergeländes werden nicht vollständig und nicht ganzjährig genutzt. Selbstverständlich sind die Nutzung für Hochheimer Markt, Weinprobierstand sowie Kinderspielplatz und Outdoorfläche für die Jugend auch weiterhin zu gewährleisten. Zusätzlich wäre etwa auch ein Volleyballgelände, eine Boule-Bahn oder eine mobile Minigolf-Anlage denkbar”, beschreibt Stefan Fuhrmann die Grünen Ideen zur Weiterentwicklung des Geländes. Zusätzlich bedürfe der Weiher einer grundsätzlichen Überplanung der Grünflächen. Zielsetzung sei es, zum einen Aktivitäten für unterschiedliche Zielgruppen und Altersklassen zu entwickeln, zum anderen deren Austausch untereinander zu fördern. Außerdem könnte so das Weihergelände als Ankerplatz zwischen Ortskern und neuen Wohngebieten Königsberger Carré und Schänzchen III etabliert und durch die Ausweitung anliegender gastronomischer Angebote ergänzt werden.

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