Schwalbach: Graffiti in der historischen Altstadt?

Was „schön“ ist oder was „hässlich“ ist – darüber wird es immer verschiedene Meinungen geben. Aber dass die Findlinge in der Verkehrsinsel am Brater nun mit grellen Farben und mit fragwürdigen Mustern besprüht worden sind, und das direkt vor dem mit großem Aufwand im alten Stil sanierten Haus der Vereine werden viele bedauern. Es steht jedenfalls im krassen Gegensatz zu den Bemühungen, das historische Ortsbild möglichst zu erhalten und bei Sanierungsvorhaben und Neubauten möglichst wieder herzustellen. Eine entsprechende Gestaltungssatzung macht privaten Bauherren mittlerweile schon detaillierte Vorgaben, bei den Proportionen von Dachgauben zum Beispiel, der Fassadengestaltung oder der Farbgebung. 

Kaum zu glauben also, dass die merkwürdigen Graffiti an prominenter Stelle in der Altstadt vom Rathaus selbst veranlasst worden sein sollen. Dann würde man sich selbst nicht an die beschlossenen Vorgaben halten, gäbe also ein besonders schlechtes Beispiel und hätte gerade gezeigt, wie man es auf gar keinen Fall machen soll. 

„Wir wünschen uns von der Stadt mehr Respekt vor den eigenen Beschlüssen.“, so Arnold Bernhardt für die Schwalbacher Grünen. Natürlich seien auch moderne optische Akzente in der Altstadt denkbar. „Dann sollten sie aber einem Konzept folgen, ansprechend ausgeführt sein und vor allem im vor der Ausführung öffentlich vorgestellt werden“, so Bernhardt weiter.

Die Grünen setzen erst einmal auf bessere Einsicht und darauf, dass dieser Missgriff im wahrsten Sinne des Wortes bereinigt wird. Stadtverordneter Arnold Bernhardt: „Ein schönes Ortsbild ist ein lohnendes Gemeinschaftsprojekt. Da sollten alle mitmachen. Und die Stadt muss hier mit gutem Beispiel vorangehen“.