Hattersheim: “Macht mit! Mischt euch ein!”

„Macht mit! Mischt euch ein!“ 

Unter diesem Motto hatte der Ortsverband der Grünen Hattersheim am 27. Oktober 2019 für Sonntagnachmittag ins Cafe Pregelstraße eingeladen. 

In großer Runde wurde intensiv über das alles umfassende Thema „Zukunft Erde – die Welt am Limit“ diskutiert. Die inhaltliche Vorbereitung und Moderation hatte der Grüne Stadtverordnete Reinhard Odey übernommen.

Reinhard Odey eröffnete  die Diskussion mit der Frage: „Ist die Klimakatastrophe noch abzuwenden?“ Es kam zu sehr differenzierten Antworten, wobei sehr schnell klar wurde, daß die jüngeren Teilnehmer ein pessimistischeres Zukunftsbild hatten als die älteren, die unter anderem mit dem Blick auf nachfolgende Generationen einen hoffnungsvolleren Blick zeigten. Das Fazit war bei allen: Stetiges Wachstum auf begrenzten Flächen belastet das Klima, die Böden und das Grundwasser. Das Artensterben schreitet immer schneller voran.

Die Anwesenden waren sich einig, dass die Aussage „Mehr Klasse, als Masse“ der ehemaligen Grünen Verbraucherschutzministerin Renate Künast aktueller denn je ist. Es brauche deutlich mehr Anstrengungen als das von der Bundesregierung geplante Klimapaket. Die Maßnahmen müssten deutlich ambitionierter werden und Freiwilligkeit dürfe keine Option sein. Alexandra Palm, seit diesem Sommer Mitglied bei den Grünen, ist überzeugt, dass es auch zu spät wäre, alleine über eine CO2-Bepreisung eine Verhaltensänderung zu bewirken. Es müssten klare Regeln und Gesetze her. Sie berichtete auch, dass es zum Beispiel in Japan üblich sei, dass das nachhaltigste Produkt zum Standard erklärt würde, an dem sich alle anderen orientieren müssen. So werde die Qualität kontinuierlich gesteigert.

Vorstandsmitglied Betkin Goethals ist ebenfalls überzeugt, dass mehr Lebensqualität nur durch einen Wandel im Verhalten erreicht werden kann. Sie nannte als Beispiel Zürich, die größte Stadt in der Schweiz. Hier erhalten alle Stromkundinnen und -kunden generell Ökostrom. Wer Atomstrom möchte, kann dafür einen Antrag stellen. Das Umweltfreundliche ist somit das Normale.

Auch Reinhard Odey bekräftigte dies und berichtete von einer Podiumsdiskussion in den 1980er Jahren. Bereits damals hatte er klar die Position vertreten, dass es keine Frage der persönlichen Freiheitsrechte sei, mit dem Porsche an einem Kindergarten vorbeizurasen. Die persönliche Freiheit endet, wenn damit die Umwelt, die Freiheit und die Gesundheit anderer gefährdet werden.

Dass der Klimawandel bereits voll im Gange ist und es nur noch darum geht, die ganz große Katastrophe abzuwenden, ist wissenschaftlich erwiesen. Gegenmaßnahmen sind notwendig – aber auch möglich. Neben der Kritik an der Bundesregierung, die nicht bereit ist, durch wirksame Maßnahmen den bereits im Pariser Klimaabkommen zugesicherten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, wurden Maßnahmen diskutiert, die vor Ort umsetzbar sind.

Alle Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmer wollen nun Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz zusammenstellen, die dann auch in das nächste Grüne Kommunalwahlprogramm einfließen werden.