Flörsheim: GALF FORDERT DAUERHAFTE FREIWILLIGE SCHLIESSUNG DER NORD-WEST-LANDEBAHN

„Die GALF (Grüne Alternative Liste Flörsheim) hat erneut einen Antrag zum Flughafen Frankfurt für die kommende Stadtverordnetenversammlung eingereicht. In dem Antrag wird der Magistrat gebeten, mit der Landesregierung Kontakt aufzunehmen und diese zu bitten, ihren Einfluss als Groß-Aktionär bei der Fraport AG geltend zu machen. Diese soll, angesichts der im Zuge der Corona-Pandemie dramatisch gesunkenen Passagierzahlen und Flugbewegungen, sowie der weltweiten Reduzierung des Flugverkehrs, auf freiwilliger Basis das Nachtflugverbot von derzeit 23.00 Uhr bis 05.00 Uhr auf einen Zeitraum von 22.00 Uhr bis 06.00 Uhr ausweiten. Auch soll die Nordwest-Landebahn dauerhaft stillgelegt und die Baumaßnahmen am Terminal 3 gestoppt werden, um eine Neu-Konzeption vorzunehmen., Das neue, zusätzliche Terminal ist angesichts der rückläufigen Entwicklung im Flugverkehr – wie derzeit das Terminal 2 – nicht erforderlich“ erläutert der GALF-Fraktionsvorsitzende Frank Laurent den Antrag.

„Das Passagieraufkommen am Frankfurter Flughafen ist, laut Angaben der Fraport AG, im Vergleich zum Jahr 2019 um mehr als 70 % eingebrochen und die Prognosen sehen bis mindestens 2024 keine Rückkehr zum „Normalbetrieb” vor“ stellt der verkehrspolitische Sprecher der GALF-Fraktion Richard Kilian fest. „Die im Planfeststellungbeschluss für das Jahr 2020 prognostizierten 701.000 Flugbewegungen zur Rechtfertigung der Notwendigkeit des Baus der Nordwest-Landebahn wurden in den 10 Jahren seit der Eröffnung am 21.10.2011 nie erreicht. Der bisherige Höchststand an Flugbewegungen wurde von der Fraport AG für das Jahr 2019 mit 513.000 Flugbewegungen dokumentiert“ so Frank Laurent. „Dies entspricht lediglich einem Anstieg von 13 Prozent in 10 Jahren, obwohl die neue Landebahn, die Kapazität des Flughafens laut Planfeststellung verdoppeln sollte.“

„Viel dramatischer ist in dem Zusammenhang die Tatsache, dass entgegen den Zahlen im Planfeststellungsbeschluss zum Bau der Nordwest-Landebahn die Zahl der jährlichen Flugbewegungen mit Ausnahme der Jahre 2018 und 2019 sogar unter dem Niveau der Flugbewegungen aus dem Jahr 2007 (492.000) lagen. Im Jahr 2010 wurden 464.432 Flugbewegungen auf drei Bahnen (Nordbahn, Südbahn, Startbahn West) abgewickelt, was 83 Flugbewegungen in der Stunde entsprach. Mit Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest im Oktober 2011 stieg die Kapazität schrittweise bis 2018 auf 104 Flugbewegungen pro Stunde. Rechnerisch sind dies 21 Flugbewegungen mehr pro Stunde. In der Realität sind die jährlichen Flugbewegungen von 2011 (487.000) bis 2016 (462.000) sogar um 25.000 Flugbewegungen rückläufig gewesen, d.h. eine Notwendigkeit für a) den Bau und b) den Weiterbetrieb der Nordwest-Landebahn lässt sich aus den von der Fraport AG erfassten Daten der Flugbewegungen nicht erkennen“ erklärt Richard Kilian, die von der Fraport AG öffentlich zur Verfügung gestellten Zahlen.

„Es erscheint uns nicht angemessen, den Flugbetrieb auf der Nordwest-Landebahn wieder aufzunehmen, nachdem diese am 14. Dezember 2020 bereits zum zweiten Mal von der Fraport AG außer Betrieb genommen wurde und als Parkfläche für nicht benötigten Flugzeuge der Fluggesellschaften genutzt wird. In dem Zusammenhang soll die hessische Landesregierung darauf drängen, dass die Fraport AG auch eine freiwillige Ausweitung des Nachtflugverbotes für eine Zeit von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr vornimmt“ schließt GALF-Fraktionsvorsitzender Frank Laurent die Pressemitteilung.

Hier geht´s zum Antrag.