Hattersheim: Hattersheimer Grüne fordern: Stadt muss sich gegen Hitzebelastung wappnen 

Konzept für kühle Orte und Versorgung mit öffentlichem Trinkwasser dringend notwendig

Die Arbeitsgruppe Stadtentwicklung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Hattersheim kritisiert das Fehlen eines integrierten Stadtentwicklungskonzepts, das auch die zunehmende Hitzebelastung in der Stadt berücksichtigt. Während die Temperaturen in den Sommermonaten kontinuierlich steigen, wurden konkrete Anträge der Grünen-Fraktion zur Schaffung von kühlen Orten und der Installation von Trinkwasserbrunnen von der CDU/FDP/FWG-Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung abgelehnt.

„Die fortschreitende Klimaerhitzung macht es zwingend erforderlich, dass wir unsere städtische Infrastruktur anpassen. Es geht nicht um Luxus, sondern um die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Bürgerinnen und Bürger“, erklärt Nathalie Ferko, Fraktionssprecherin und Mitglied der Arbeitsgruppe Stadtentwicklung. Die Grünen fordern insbesondere die Schaffung von schattigen Spielplätzen, mehr Sitzmöglichkeiten für Seniorinnen und Senioren in kühleren Bereichen sowie ein flächendeckendes Netz an Trinkwasserbrunnen im Stadtgebiet.

Betkin Goethals, ebenfalls Mitglied der AG, ergänzt: „Statt auf kurzlebige und pflegeintensive Blumenbeete zu setzen, die in der Hitze einen enormen Bewässerungsaufwand verursachen, sollten wir verstärkt in den Erhalt und die Pflege des vorhandenen Baumbestands und die Pflanzung von Bäumen – auch innerorts – investieren. Diese bieten nicht nur natürlichen Schatten, sondern verbessern auch das Mikroklima in unserer Stadt nachhaltig.“         

Die Grünen weisen darauf hin, dass besonders vulnerable Bevölkerungsgruppen wie Kinder, ältere Menschen und Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen unter der zunehmenden Hitzebelastung leiden. Laut aktuellen Studien steigt die Zahl der hitzebedingten gesundheitlichen Notfälle in den Sommermonaten stetig an. „Es ist eine kommunale Pflichtaufgabe, für den Schutz dieser besonders gefährdeten Gruppen zu sorgen“, betont Ferko.

Eine besondere Herausforderung stellt in Hattersheim der Bau großflächiger Rechenzentren dar, die erheblich zum Wärmeeintrag beitragen und in bestehende Kaltluftschneisen eingreifen. „Diese zusätzliche Belastung muss durch geeignete Maßnahmen ausgeglichen werden. Die Stadt kann sich nicht länger vor ihrer Verantwortung drücken“, fordert Goethals.

Die Hattersheimer Grünen verweisen auf das internationale Netzwerk klimaresilienter Städte, dem sich bereits zahlreiche Kommunen angeschlossen haben und das viele Anregungen bietet. Diese Städte setzen auf intelligente Lösungen, um Herausforderungen wie Hitzestress, aber auch Überschwemmungen und Dürren zu bewältigen. „Es geht um nichts weniger als die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt. Wir müssen jetzt handeln, um Hattersheim klimaresilient zu gestalten“, so das Fazit der Arbeitsgruppe Stadtentwicklung.