Kreistagsfraktion: Neues Flughafenkonzept belastet Flörsheim und Hochheim

Die Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Main-Taunus-Kreis wendet sich mit Nachdruck gegen das von Fraport und der Deutschen Flugsicherung (DFS) kürzlich vorgestellte „weiterentwickelte Betriebskonzept“ für den Frankfurter Flughafen. Die Pläne sehen vor, zusätzliche Abflüge über die bereits hochbelasteten Kommunen Flörsheim und Hochheim zu leiten, insbesondere in den Abendstunden.

„Was hier als ‚Weiterentwicklung‘ deklariert wird, ist in Wahrheit ein massiver Rückschritt beim Lärmschutz und ein klarer Bruch des Planfeststellungsbeschlusses,“ erklärt Florian Fuhrmann, Kreistagsmitglied und Vertreter im Mobilitätsausschuss. „Die Bürgerinnen und Bürger in Flörsheim und Hochheim wurden zum Sonderopfer gemacht und leiden seit der Eröffnung der Landebahn Nordwest unter hunderten Landeflügen täglich. Die nun geplante Doppelbelastung durch zusätzliche Abflüge ist unzumutbar und verletzt grundlegende Vereinbarungen zum Schutz der Anwohnenden.“

Die GRÜNEN im Main-Taunus-Kreis sehen in dem Vorhaben einen klaren Verstoß gegen die Vorgaben des Bundesverwaltungsgerichts, das ein Abschwellen der Fluglärmbelastung in Richtung des Nachtflugverbots ab 23 Uhr fordert. Stattdessen würde es durch das neue Betriebskonzept zu einer Ballung von Abflügen in den späten Abendstunden kommen.

„Fraport und DFS haben die Kommunen jahrelang hingehalten und stellen sie nun vor vollendete Tatsachen,“ kritisiert Renate Mohr, Kreistagsmitglied und Erste Stadträtin in Flörsheim. „Die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Flughafenbetreibern und betroffenen Kommunen wurde damit nachhaltig beschädigt. Wir unterstützen ausdrücklich die angekündigte juristische Prüfung des Vorhabens durch die Kommunen.“

Die GRÜNEN weisen darauf hin, dass die Begründung der Flughafenbetreiber, die prognostizierten Verkehrsmengen für 2033 nicht anders abwickeln zu können, wirtschaftliche Interessen über den Gesundheitsschutz der Bevölkerung stellt. „Die wahre Absicht hinter diesem Konzept ist nicht die Verbesserung des Lärmschutzes, sondern die Ermöglichung zusätzlicher Abflüge am späten Abend – zulasten der Menschen, die in unserer Region leben und schlafen wollen,“ betont die Kreistagsfraktion.

Die Fraktion fordert den hessischen Verkehrsminister Kaweh Mansoori auf, seine Ankündigung, die Konformität mit dem Planfeststellungsbeschluss zu prüfen, mit größter Sorgfalt umzusetzen und dabei den Schutz der Bevölkerung in den Mittelpunkt zu stellen. Die GRÜNEN im Main-Taunus-Kreis werden alle demokratischen Mittel nutzen, um die Interessen der betroffenen Bürgerinnen und Bürger zu vertreten und eine weitere Verschlechterung der Lärmsituation zu verhindern.

„In den vergangenen zehn Jahren haben wir GRÜNE viel erreicht, um den Lärmschutz zu verbessern und zur Befriedung in der Region beizutragen. Diesen Fortschritt dürfen wir nicht aufs Spiel setzen,“ so Mohr abschließend. „Statt einer weiteren Belastung der Anwohnenden durch Fluglärm brauchen wir eine konsequente Politik der Lärmreduzierung und einen nachhaltigen Flugverkehr, der die Gesundheit der Menschen und den Klimaschutz in den Mittelpunkt stellt.“