Flörsheim: GALF lehnt Pläne zur Deponie auf Deponie in Wicker ab 27. Mai 202027. März 2022 Seit geraumer Zeit erhitzen die Erweiterungspläne der RMD, mit der Absicht in Wicker eine Depo-nie auf Deponie zu errichten und somit zugleich 5 Mio. Tonnen Schlacke zusätzlich abzulagern ins-besondere die Gemüter der Flörsheimer und Hochheimer Bevölkerung. Leider hat die Diskussion hierzu, insbesondere durch gezielte provokante Äußerungen einiger politischer Kräfte, schon lange den Boden der Sachlichkeit verlassen. Die GALF möchte sich daran nicht beteiligen, sondern das Verfahren auf der Basis von Fakten bewerten. Als bisher einzige Flörsheimer Stadtverordnetenfraktion hat die GALF das direkte Gespräch mit der RMD gesucht, und konnte die Geschäftsführerin, Beate Ibiß, und die Aufsichtsratsvorsitzende, Madlen Overdick, am 25. Mai 2020 in ihrer Fraktionssitzung begrüßen und die Diskussion führen. Fakt ist, dass den Bürgern/innen in der Vergangenheit versprochen wurde, dass die Deponie 2023 stillgelegt werden soll. Dies ist ein politisches Versprechen, das es einzuhalten gilt, um in der Sache auch weiterhin glaubwürdig der Bevölkerung gegenüber auftreten zu können. Deshalb lehnt die GALF jegliche Erweiterungspläne in Wicker unmissverständlich ab. Dies hatte sie auch mit ihrer Zustimmung zur Resolution gegen die Ausbaupläne, die in der Dezembersitzung der Stadtverordnetenversammlung 2019 einstimmig beschlossen wurde, zum Ausdruck gebracht. Dennoch ist es aus Sicht des Aufsichtsrats der RMD gerechtfertigt und auch legitim, sich darüber Gedanken zu machen, wie die Deponienachsorge in Wicker finanziert werden kann. Bekanntlich muss bis in Jahr 2075 aufgrund rechtlicher Vorgaben, Nachsorge betrieben werden. Hierfür fallen hochgerechnet Kosten in Höhe von annähernd 200 Mio. Euro an. Dieser Betrag muss von den bei-den Gesellschaftern der RMD (Hoch- und Main-Taunus-Kreis) aufgebracht werden. Wie allgemein bekannt, finanziert sich der Main-Taunus-Kreis unter anderem auch über die Kreisumlage, die von den Kommunen aufgebracht wird. Viele, die bisher die Stilllegung der Deponie gefordert haben, haben jedoch verschwiegen, welche Konsequenzen dies mit sich bringt. Stilllegung bedeutet nämlich nicht, dass damit sämtliche Ablagerungen und Aktivitäten in Wicker beendet wären, sondern damit beginnt erst die Abdichtungsphase, in der über Jahre weiterhin Ablagerungen von Schlacke in Wicker stattfinden werden. Dann beginnt die Stilllegungsphase, die ebenfalls noch Arbeiten in Wicker zu Folge hat. Klar ist auch, dass es in zukünftig gewisse Annehmlichkeiten für die Flörsheimer und Hochheimer Bevölkerung nicht mehr geben wird. Hier sei nur der Wertstoffhof und die Unterstützung zahlreicher Vereine erwähnt. Die GALF ist auch darüber verärgert, dass die Deponie auf einmal von interessierte politischer Seite schlecht geredet wird, galt sie doch über Jahrzehnte als Vorzeigeprojekt und wurde von der Bevölkerung weitestgehend akzeptiert. Besonders befremdlich ist die Tatsache, dass gerade diejenigen heute vieles negativ darstellen, die über Jahre hinweg die Hauptverantwortung trugen und mit ihrem Handeln maßgeblich dazu beigetragen haben, dass die Gesellschaft heute so schlecht dasteht. Dazu zählt unter anderem der ehemalige RMD-Geschäftsführer Gerd Mehler, amtierender SPD-Vorsitzender in Flörsheim. Die GALF fordert die RMD-Verantwortlichen auf, sicher zu stellen, dass schnell eine ortsnahe alternative Lagerstätte gefunden wird, die die Schlacke aus der Müllverbrennung unserer Region aufnimmt und umweltgerecht deponiert. Klar ist in diesem Zusammenhang aber auch, dass mit einer externen Lösung verbunden wäre, dass die Müllgebühren möglicherweise steigen werden, da es zu höheren Transportkosten und höheren Deponierungskosten kommen könnte. Weiterhin fordert die GALF, dass die Nachsorge der Wickerer Deponie unter strengsten Umweltschutzstandards stattfindet. Uns ist das äußerst wichtig, da unter anderem nach wie vor Verunreinigungen durch Sickerwasser verursacht werden können. Unser eindringlicher Appell an die Verantwortlichen: die Gesundheit der Bürger muss oberste Priorität haben. Generell sollte das Problem „Müll“ aber auch grundsätzlich angegangen werden. Hier sind der Gesetzgeber, die Politik im Allgemeinen sowie jeder Einzelne von uns gefordert. Wir müssen einfach davon wegkommen, dass weiterhin Müll in der jetzigen Menge produziert wird (Coffee to go, Dopelverpackungen, Werbebroschüren, die teilweise 2 oder 3-fach in einen Haushalt gelangen). Keine Generation vor uns hat mehr Müll in dieser Hinsicht produziert als die unsere. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass in Deutschland jährlich 88 Mio. Tonnen Lebensmittel vernichtet werden. Das ist ein Skandal. Wir alle sind aufgefordert, hier umzudenken und unser Verhalten zu verändern.
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