Hattersheim: Ortsteilentwicklung Eddersheim

Suche nach dem richtigen Maß

Nach der Bürgerveranstaltung der Stadt Ende November letzten Jahres zur Zukunft von Eddersheim hatten die Grünen zur Meinungsbildung Betroffene zu einem Ortstermin Mitte März eingeladen. Dieser Termin musste wegen den aktuellen Einschränkungen abgesagt werden. 

Zwischenzeitlich hat Bürgermeister Klaus Schindling für die Stadt die Ergebnisse der Umfrage unter den Eddersheim Bürger*innen veröffentlicht. Dazu gibt es nun verschiedene Verlautbarung, von Bürger*innen, aber auch aus der Politik und Fraktionsvorsitzenden in mehr oder weniger angemessenen Ton bis hin zu Schärfen, die nicht angebracht sind. “Der sachliche, fachliche Meinungsaustausch ist uns ausgesprochen wichtig und für politische Entscheidungen hilfreich, aber persönliche und namentliche Angriffe disqualifizieren”, so Winfried Pohl, Fraktionssprecher der Grünen im Stadtparlament zu den Leserbriefen in letzter Zeit.

Ohne einer abschließenden Bewertung vorzugreifen, immerhin bleibt der im März abgesagte Ortstermin zum öffentlichen Meinungsaustausch bei den Grünen in Planung, haben sich die Fraktionsmitglieder mit den Vorsitzenden des Ortsverbandes auch zu dem Thema „Quartiersentwicklung Eddersheim“ ausgetauscht.
„Wer würde nicht gerne den Stadtteil Eddersheim mit guten Angeboten bezüglich Einkauf, Ärzteversorgung, Wohnraum auch für Senioren, leider wurde in dem Umfrage nicht der kostengünstige Wohnungsbau abgefragt, und für Vereine attraktiver gestaltet?“ In der Pressemitteilung fragen die Grünen weiter, ob der bisher ins Auge gefasste Standort am östlichen Ortsrand des Stadtteils Eddersheim der geeignete ist. Was passiert mit den Frei- und landwirtschaftlichen Flächen und den schutzwürdigen Bereichen zwischen Eddersheim und Okriftel? Wie sieht die Lage zum öffentlichen und schienengebundenen Nahverkehr aus? Wie und wo soll der zusätzliche Autoverkehr geführt werden?  Welche Ortsbereiche werden in welchem Umfang mehr belastet? Oder ist die gedachte Entwicklungsfläche nur eine Argumentation die südliche Westtangente bauen zu können? Dieses Straßenbauvorhaben, das wertvolle Außenbereiche und den Wasserwerkswald zerschneiden würde, lehnen Bündnis 90/Die Grünen weiterhin ab. Wie wird für eine weitere Sporthalle die Erforderlichkeit ermittelt und wer trägt hierfür die Investitions- und Folgekosten? Gibt es für einen Supermakt, auch Betreiber und reichen deren wirtschaftliche Überlegungen langfristig zur Herstellung der Attraktivität aus? Wie ortsverträglich muss die Gebäudeplanung ausgestaltet werden? Sicherlich keine städtische Bebauung wie imÖlmühlen-Quartier oder gar im Frankfurter Europaviertel.

„Das sind nur einige Punkte, die zu betrachten und durch sorgfältige und investorenunabhängigeUntersuchungen und Planungen zu beantworten sind. Da reicht das Abfragen von Wünschen ohne Betrachtung möglicher Folgen und Alternativen nicht aus“, fasst Stefan Ehrecke als Mitglied des Vorstandes den derzeitigen Meinungsbildungsprozess zusammen und betonen, dass es zu übereilten Beschlüssen der Politik nicht kommen darf.