Flörsheim: Klimawandel trifft Flörsheim – Wald in kritischem Zustand

Mit Erschrecken hat die GALF den jüngsten Bericht des Forstamts Groß Gerau im Haupt- und Finanzausschuss vom 5. Dezember zur Kenntnis genommen. Wie schon im Jahr zuvor konnte das Forstamt keine guten Neuigkeiten berichten. So seien die Jahre 2018 und 2019 „Katastrophenjahre“ gewesen. Es gäbe diverse Absterbeereignisse, insbesondere durch großen Pilzbefall. Aufgrund des angeschlagenen Zustands der Bäume reichten deren Abwehrkräfte gegen den Befall nicht aus. Trotz des Regens der vergangenen Wochen  sei der Boden nur bis 40 cm durchfeuchtet, was dazu  führe, dass die Bäume weniger Blätter produzierten und unter permanentem Stress stünden.  Weitere Hitzesommer würden den Wald in seinem Bestand bedrohen.

Die GALF sieht im Zustand des Flörsheimer Waldes eine dramatische lokale Auswirkung des bereits stattfindenden Klimawandels. Und die GALF sieht es als Aufforderung, auch  lokal wirksame Maßnahmen zu  ergreifen, die dazu beitragen, die Klimaerwärmung einzudämmen. Die GALF begrüßt es daher außerordentlich, dass Flörsheim nun als Klimakommune alle Entscheidungen und Maßnahmen der Verwaltung unter Berücksichtigung der klimatischen Auswirkungen betrachten wird. Die GALF ist erfreut darüber, dass nach Jahren des Stillstands nun Bürgermeister Dr. Bernd Blisch  und 1. Stadträtin Renate Mohr die Ideen des seit fünf Jahren  vorliegenden Klimakonzepts in Angriff nehmen. Die GALF unterstützt  dies mit dem Antrag zur Schaffung eines Klima- und Umweltbeauftragten für das Haushaltsjahr 2020. Mit dieser Stabsstelle sollen Umwelt- und Klimaprojekte in Flörsheim konkret geplant und umgesetzt, aber auch die notwendigen Fördermittel beschafft werden.

Die GALF ruft aber auch  alle Flörsheimerinnen und Flörsheimer dazu  auf, ihren Beitrag zum Klimaschutz  zu  leisten. So können kurze Strecken statt mit dem Auto zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, oder, dort wo es möglich ist, die Fahrt ins Büro mit der S-Bahn erfolgen. Die GALF ist überzeugt: „Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, dann werden sie das Gesicht der Welt verändern.“

Eine sinnvolle Entscheidung kann erst getroffen werden, wenn alle Informationen bekannt sind. Die GALF sieht daher im Vorpreschen der SPD pure Polemik, mit der den Menschen ein schnelles Handeln vorgetäuscht wird, welches aber nicht das Ergebnis zeitigen wird, dass den Bürgerinnen und Bürgern vorgetäuscht wird. Auch die SPD weiß, dass Flörsheim dies nicht isoliert betrachten und entscheiden kann. Erst müssen alle Fakten auf den Tisch, erst müssen alle Optionen bekannt sein – erst dann können die Stadtverordneten in Flörsheim eine Entscheidung mit Augenmaß fällen.